Im Englischunterricht habe ich heute für einen Lacher gesorgt. Es ging um eine „baby shower“, für die eine Familie keinen Platz in ihrem Haus hatte.

Eine meiner Mitschülerinnen meinte, man könnte statt dessen in ein Restaurant gehen, was mich schon stutzig gemacht hat. Der Lehrer fragte mich nach meiner Meinung und ich habe dann vorgeschlagen, das Kind im Waschbecken zu waschen.

An der Reaktion der meisten war sofort festzustellen, dass ich irgendwie auf dem falschen Dampfer war. Ich wurde aufgeklärt, dass eine „baby shower“ eine Party ist, die kurz vor dem Geburtstermin stattfindet. Zu der Party werden meist Frauen (Freundinnen oder Familienmitglieder) eingeladen, die dann ein Geschenk (z.B. Trinkflaschen, Lätzchen, Nuckel, Windeln, usw.) für das Baby mitbringen müssen. Hat weniger was mit waschen zu tun.

Sorry, woher soll ich denn sowas wissen!?

Die Pause und vor allem die Massagen haben geholfen. Vielen Dank an Pia, die gnadenlos meine Muskulatur bearbeitet hat. Heute bin ich wieder wie ein junges Reh herumgesprungen.

Jooooo ok, jedenfalls so ähnlich!

Führerscheinprüfungen, 3 gemacht – 3 bestanden, läuft!

Heute soll mein 1. Englischunterricht sein. Aber, wie kann es auch anders sein. Hab eine E-Mail bekommen, dass mein Lehrer einen Terminkonflikt hat und meine Stunde ausfällt. Wir verschieben auf morgen. Englisch habe ich eigentlich Montag, Mittwoch und Donnerstag.

Die Spesen sind nun endlich auf unserem Konto drauf, jeahhh. Ups, aber nur die Spesen, das Geld für den Umzug nicht. Ich schreibe zur Sicherheit mal Leah und bekomme zur Antwort, dass das Geld am 22.Februar überwiesen wurde.

Aber wohin?? Das ist die grosse Quizfrage. Sie wird es abklären.

Ich informiere Maria, dass wir nun unsere internationalen Führerscheine haben und sie uns zur Prüfung anmelden kann. Sie teilt mir daraufhin mit, was wir alles mitbringen müssen.

ACHTUNG: Zwei Anmeldeformulare, eins weiss, eins gelb, den deutschen Führerschein, den internationalen Führerschein oder eine beglaubigte Übersetzung des Deutschen, Reisepass mit Visum, Formular DS-2019, Formular I-94, US-Sozialversicherungskarte für mich, Schreiben der US-Sozialversicherung für Marc, US-Bankkarte mit komplettem Namen aufgedruckt und, für Marc, einen zweiten schriftlichen Nachweis über die US-Adresse. Den am Besten in Form von einem Kontoauszug.

Ich sitze mit Zehra zusammen, 1 ½ Stunden. Sie gibt mir Hintergrundinformationen zu ihrer Arbeit, die Anwendung der SOP. Boah, ist das alles aufwändig. Was es ja auch sein muss, in Anbetracht dessen, dass es um Menschenleben geht, die gerettet werden sollen. Was es da zu beachten und abzuklären gibt, ist echt enorm. Ich bin hinterher total platt und erschlagen von den vielen Infos und alles auf Englisch. Wir wollen das jetzt jede Woche machen, damit ich weiss, wie der Hase läuft.

Scott hat keine Zeit, die SOP anzuschauen... also, dann mache ich einfach weiter, so als wäre alles in Ordnung. Was soll ich auch sonst tun??

Ich bin an der Wochenend- und Urlaubsplanung. Was uns 2017 schon aufgefallen ist, betätigt sich jetzt leider. Urlaub in den USA ist nicht mehr so „günstig“ wie früher. Ein Arbeitskollege von Pia hat ihr erzählt, dass die Preise in den letzten 4 Jahren heftig angezogen haben.

Nicht mal ein Zimmer im Motel 6 bekommt man wochentags unter 50 $/Nacht. Wenn man Hotels für die Wochenenden sucht, wird es richtig happig. Es braucht mir auch niemand mehr erzählen, die Inlandsflüge wären soooo billig, von wegen!! Waren sie vielleicht mal.

Über Pfingsten bekommen wir Besuch aus Istein. Ich habe eine Unterkunft hier in Morristown gesucht…. Frechheit, was da verlangt wird. Die günstigste Variante ist ein 2 Zimmer Apartment, bei uns im Haus, für 150 $/Nacht. Klar gibt es billigere Übernachtungen, allerdings 10 – 15 km entfernt.

Ein Zimmer in New York, um Pfingsten herum, wenn es keine Absteige sein soll und zentral gelegen, 200 – 250 $/Nacht. Wir bewegen uns immer noch im Bereich der Mittelklasse. Als wir Silvester 2014 hier waren, haben wir für 7 Tage, Flug und Zimmer im Sheraton Tribeca, auf dem Club Level, komplett ca. 1400 € bezahlt. In der Woche nach Pfingsten kostet ein Zimmer im Sheraton (kein Club Level), von Montag – Donnerstag, 990 €. Ohne Frühstück versteht sich.

Wenn das Wetter jetzt besser wird, wollen wir eigentlich einige (verlängerte) Wochenendausflüge machen. Bahamas, Miami, Washington, Philadelphia, Atlantic City, Niagara Fälle, Pensacola Beach stehen unter anderem auf dem Plan. Das könnte teurer werden als gedacht.

So, heute klappt es und meine 1. Englischstunde kann beginnen. Ich finde es läuft ganz gut, werde auch von der Lehrerin gelobt. Weiter so.

Weiter geht es auch mit der E-Mailschreiberei wegen den Unterlagen für den Führerschein, das ist alles so kompliziert, unglaublich. Ich habe leider die Sozialversicherungskarte aus einem perforierten Blatt herausgetrennt und nur die Karte aufbewahrt. Das hätte ich mal besser nicht gemacht, weil auf dem Blatt die Adresse stand und die sollte ich jetzt für den Führerschein haben. Nun brauche ich, wie Marc, ebenfalls einen 2. Nachweis über meine aktuelle Adresse in den USA.

Im Februar, bei meinem ersten Lauf, war ich nach einer Stunde bei 7 km. Heute bin ich bei 10 km angekommen. Meine Achillessehne ist ok, so lange ich immer schön dehne und mein Rücken gibt ruhe, solange ich das Krafttraining nicht übertreibe. Alles im grünen Bereich.

Die zweite Doppelstunde kann starten. Heute habe ich eine andere Lehrerin, ihr Name Dotti Eichelberger! Die gestern hat den Unterricht besser gemacht. Da bin ich ja mal gespannt, ob ich jeden Tag jemand anderen bekomme.

Zehra kam gerade an und hat mir gesagt welche Kapitel ich besser noch aus der SOP rausziehen soll. Also mach ich das noch. Am Ende des Tages schicke ich Scott die neue Version, dann braucht er schon kein sooo schlechtes Gewissen mehr haben, dass er bisher keine Zeit hatte die vorherige Version zu lesen.

Heute haben wir im Englisch einen Test mit Kahoot, einem Onlineportal, gemacht. Dabei muss man sich mit der Nummer des Tests einloggen, multiple choice Fragen auf Zeit beantworten und wir spielen gegeneinander.

Ich spiele eher gegen die Zeit und mich selbst. Es läuft im Unterricht eigentlich richtig gut, solange ich genügend Zeit zum Überlegen habe. Am Ende bin ich Vierter…. hatte ich schon erwähnt, dass wir heute zu fünft sind? Immerhin nicht letzter oder dabei sein ist alles.

Man merkt, dass fast alle in meiner Klasse schon länger in den USA leben. Witzig ist, beim Lesen oder der Aussprache bin ich weit vorne, wenn es um das freie Sprechen geht, sind mir die anderen Meilen voraus. Mal schauen wie sich das entwickelt.

Drei weitere Prüfungsbögen gemacht, alle bestanden. Am Montag um 13 Uhr haben wir unsere Führerscheinprüfung, da wird es ernst. Wer Zeit und Lust hat, darf gerne mal einen Führerscheintest machen. Wenn ihr auf der Seite seid, müsste schon die erste Frage erscheinen. Bei richtiger Antwort erscheint automatisch die nächste Frage. Bei falscher Antwort müsst ihr selber weiterklicken. Viel Spass!!

Auf der Bank musste ich für Pia und mich einen gestempelten und unterschriebenen Kontoauszug zu holen. Damit sollten wir alle Unterlagen für den Führerschein zusammen haben.

Heute Morgen wurde mein Unterricht schon wieder abgesagt, wegen Krankheit. Bin dann mal gespannt, wie das bei mir ist bzw. wäre. Man sagte mir, ich muss den Unterricht einen Tag im Voraus absagen, damit ich ihn vergütet bekomme. Sie können absagen, wann sie wollen??

Ich habe hier echt einen super Sitzplatz, vorhin sind Rehe an der Fensterfront vorbeigelaufen. War leider ein bisschen langsam mit dem Fotografieren. Vor einiger Zeit ist ein ganzer Schwarm Gänse vorbeigelaufen, komme mir vor wie im Zoo. Ein Arbeitskollege erzählte mir, dass es hier sogar eine Gänsepolizei gibt. In New Jersey dürfen keine Tiere gejagt (getötet) werden. Da sie trotzdem nicht überall willkommen sind, gibt es die Polizei. Die kommen dann mit Hunden und verjagen die Gänse.

Freitag, Einkaufstag. Morgens Walmart und bevor ich Pia um 15 Uhr hole, Aldi. Ich bin etwas spät dran, habe mit meinen Eltern geskypt. Auf dem Weg zum Aldi, stehe ich im Stau. Googel Maps teilt mir mit, Fahrtdauer +17 min., Baustelle! Ups, das wird eher nichts mit 15 Uhr. Ich schreibe Pia, es wird viertel nach. Ich düse durch den Laden und nehme nur das Wichtigste mit. Als ich rein gekommen bin, hat die Kassiererin, mangels Arbeit, ein Regal eingeräumt. Als ich zur Kasse komme, steht eine lange Schlange davor, was sonst. Viertel nach drei könnte knapp werden, es ist schon 10 nach. Der Fuzzy vor mir kauft nichts, sondern reklamiert nur was. Das dauert natürlich entsprechend. Endlich auf dem Weg zum Auto schicke ich Pia eine Info, dass ich jetzt losfahre, um 15.20 Uhr. 10 Minuten später fahre ich bei Novartis vor, etwas verspätet. Pia steht schon draussen und beschwert sich gleich. Jo jetzt, wegen den 15 Minuten…

Ich bin wieder mal hin und weg von meinem tollen Fensterplatz. Läuft da doch am heiteren, hellichten Tag ein Murmeltier vorbei und glotzt noch kurz rein. Zehra ist beeindruckt davon, dass ich jedesmal so begeistert bin, wenn ein Tier vorbeiläuft. Na ja, bei den Eichhörnchen springe ich jetzt nicht auf.

Am Abend treffen wir uns mit Rosi, Ricardo und Riad, die arbeiten auch bei Novartis. Treffpunkt ist der Gemeinschaftsraum. Mit unserem letzten Biervorrat machen wir uns um halb sieben auf den Weg. Es sind schon einige Leute drin und der ganze Raum ist grün geschmückt. Überall hängen oder liegen grüne Ketten, Kleeblätter oder Wimpel. Eine Bewohnerin veranstaltet eine St. Patricksdayparty, wir gehen trotzdem rein. Die anderen kommen einige Minuten später und haben auch noch das eine oder andere Bier dabei. Kurz darauf gesellen sich noch zwei Novartismitarbeiter dazu. Ein Belgier, ich glaube sein Name ist Robin und ähh…. noch einer. Da kurz darauf das Bier alle ist und es mittlerweile heftig regnet, muss „noch einer“, er hat am wenigsten getrunken, mit uns in einen Laden fahren, um Nachschub zu kaufen. Wir kaufen Nachschub und zwar reichlich. Pia und ich verabschieden uns um halb 12, wir wollen morgen nach Philadelphia und es reicht jetzt auch… in jeglicher Hinsicht.

Wir stehen um 8 Uhr auf und machen uns reisefertig. Frühstücken wollen wir auf dem Weg in einem Denny`s. Nebenbei erwähnt, mein Schädel brummt. Vielleicht vertrage ich das amerikanische Bier nicht.

Während der Fahrt sucht Pia nach einem Denny`s auf dem Weg. Da ist aber keiner und wir müssen einen 30-minütigen Umweg fahren. Was solls, wir haben ja Zeit. Nach einem ausgiebigen Frühstück geht es mir schon etwas besser und weiter geht’s nach Philly.

7 $ für ein Tagesticket im Parkhaus, wenn nur alles immer so günstig wäre. Wir arbeiten die wichtigsten Sehenswürdigkeiten nacheinander ab. Es ist eine richtige nette Stadt, mit vielen schönen „alten“ Häusern. Ein must to do, natürlich die „Rocky Treppe“ und die Rocky Statue. Im Hard Rock Cafe kaufen wir unsere obligatorischen T-Shirts und bevor wir unseren ersten Besuch hier beenden, holen wir uns an einem Strassenstand jeder ein Philly Cheese Steak. Gar nicht so schlecht. Wenn es nur nicht so kalt wäre, es weht ein richtig ekliger kalter Wind.

Ich stehe um halb neun auf, Pia ist schon länger wach. Ursprünglich wollten wir nach New York. Das Wetter ist aber nicht so gut wie angekündigt.

Wir trödeln erst mal etwas rum und fahren danach ein paar Kilometer in unserer Nachbarschaft in den Morristown National Historical Park. Da gibt es verschieden Rundwege und historische Nachbauten von Gebäuden, in denen die Soldaten von George Washington überwintert haben. Das war 1779, was erklärt, warum keine Soldaten mehr zu sehen sind. Dafür gibt es hier Schwarzbären, die bleiben uns aber auch verborgen. Die halten sicher noch Winterschlaf. Hier gefällt es uns, wir freuen uns schon auf den Frühling, wenn hier alles grünt und blüht.

Als wir zurück sind, üben wir noch etwas für den Führerschein. Um alle Prüfungsfragen freigeschaltet zu bekommen, muss man sich anmelden und eine Gebühr bezahlen. Von wegen, es wird auch so gehen und wenn nicht, dann müssen wir halt nochmal hin.