18.02.2019

Heute ging ich voller Elan, aber mit Skepsis dran, die 3 Rollen, die ich hier im ESOPS inne habe, im Up for Growth herunterzuladen.

Läck am Popes, ist das Programm gut. Ich muss wirklich nur die Trainings machen, die es zusätzlich für USA gibt, die anderen zeigt es mir schon als erledigt an.

Bis zum Feierabend habe ich dann alle erledigt!!! Bin nun ein vollwertiges Mitglied der ESOPS-Familie East Hanover.

Ok, das war jetzt wirklich nur für meine Arbeitskollegen verständlich. Alle Anderen dürfen sich einfach nur so für mich freuen, dass ich jetzt meine Arbeit machen darf. Danke dafür ;-)

 

Ich mache mich nach dem Joggen auf den Weg zu Staples. Das ist eine Art Schreibwarengeschäft mit Kopierservice.

Da es bei Novartis in East Hanover kein Laminiergerät gibt, frag ich mal hier nach. Die Laminierfolie, in Visitenkartengrösse, haben wir von zu Hause mitgebracht.

Bevor ich fragen kann, muss ich erst mal hinkommen. Eigentlich dachte ich, ich weiss den Weg. Sieht aber nicht so aus. Kurz bevor ich auf den Highway laufe, schalte ich Google Maps ein. Zu Fuss sieht doch alles anders aus als aus dem Auto, aber Laufen ist ja gesund.

Bei Staples angekommen, schicken mich die Kassiererinnen zum Kopierservice. Der Angestellte ist gerade beschäftigt und bittet mich kurz zu warten. Als er Zeit für mich hat, trage ich mein Anliegen vor. Er nimmt die zwei „Krankenkassenkärtchen“, eingehüllt in die Laminierfolie entgegen und fragt mich:“ Where do you have the blablabla from?“ Äh, what?

Er zeigt auf die Folie, ah ja jetzt!

Die haben wir aus Deutschland mitgebracht.

Ob die auch funktionieren, will er wissen.

Ich nehme es mal an, why not!?

Dann sind sie extra zum Laminieren aus Deutschland hierhergekommen?

Jo, genau… habe ich einen Komiker erwischt!

Er ist nicht nur Komiker, sondern auch sehr nett und berechnet für die Laminiererei nichts.

Auf dem Rückweg will ich noch Salat fürs Abendessen holen. Ich laufe an einem kleinen Laden vorbei und gehe da schnell rein. Gehe aber auch schnell wieder raus, 4,99 $ für 200 Gramm grünen Salat geschnitten und gewaschen, geht’s noch?

Ich marschiere an unserem Wohnhaus vorbei in die entgegengesetzte Richtung zum Whole Food Market. Hier ist der Salat auch teuer, aber nicht ganz so wie eben. Zurück im Apartment zeigt meine Uhr 20000 Schritte…. reicht fürs Erste.

19.02.2019

Heute ist, bis jetzt noch, der Tag des Umzuges. Ich bin gespannt, ob alles hinhaut.

Nach dem Laufen fange ich an, unsere ganzen Sachen zusammenzuräumen. Alle Schränke und Schubladen durchsehen, ob alles leer ist. Die Steckdosen nach evtl. vergessenen Adaptersteckern absuchen. Die Koffer fertig packen und alles weitere in Tüten verstauen.

Um 15 Uhr muss ich Pia abholen und vorher einen Grosseinkauf machen. Da wir jetzt, hoffentlich, nicht mehr umziehen müssen, können wir unser Lebensmittellager aufstocken. Es soll wieder Schnee kommen, sicher ist sicher.

Nachdem wir einige Läden ausprobiert haben, lässt sich feststellen, Aldi ist mit Abstand der billigste. Wie bei uns, gibt es einige Markenprodukte nicht, deswegen geht’s morgen noch zu Walmart.

Um 15.02 Uhr fahre ich bei Novartis vor, super Timing, Pia kommt gerade durch die Tür zum Parkplatz.

Bisch aber schpot dra, schallt es mir im Auto entgegen. Hä, ich glaub es hackt! Jetzt ist sie einmal, fast pünktlich. 😉

Rob hat Pia geschrieben, das neue Apartment ist fertig. Sie soll sich melden, wenn wir so weit sind. Wir hatten zwar 16 Uhr abgemacht, wenn er früher kann, auch gut. Pia ruft ihm um 15.20 Uhr an, dass wir jetzt bereit sind. Das findet er super, er kommt so auf 16 Uhr. Aha, na dann.

Immerhin bleibt es bei heute, 16 Uhr. Rob kommt mit seinem Ford F350 Super Duty, da haben unsere Koffer locker Platz. Auf geht’s, 400 Meter weiter, ins Modera 44.

Das Apartment ist wesentlich kleiner, dafür erheblich moderner. Es gibt keine Schlüssel, sondern nur einen programmierten „Metallstift“, der einem sämtliche Türen öffnet.

Der Balkon, der auf unserer Grundrisszeichnung noch da war, ist scheinbar abgebrochen, ich suche ihn vergeblich, leider.

Nach dem Apartment zeigt uns Rob noch das Gebäude. Wir fangen bei der „Rezeption“ an, die ist 24 Std. besetzt. Es folgt das riesen Fitnessstudio, der Gemeinschaftsraum, das Konferenzzimmer und die Tiefgarage.

Für die bekommen wir eine Karte, die wir an die Windschutzscheibe hängen sollen. In der Karte ist ein Chip und an der Einfahrt zur Tiefgarage hängt ein Scanner, der automatisch das Tor öffnet, wenn man heranfährt.

In der Tiefgarage gibt es noch einen „package concierge“. Das ist eine grosse Wand, mit verschieden grossen Schliessfächern. Bekommt man ein Paket geschickt, erhält man eine E-Mail und eine SMS. In der Mitte von der Wand ist ein Bildschirm mit Tastenfeld, auf dem man einen festgelegten Code eintippt. Das entsprechende Fach geht auf und man kann sein Paket mitnehmen.

Die normale Post liegt in der Letterbox und die ist im Erdgeschoss des Gebäudes. Hier gibt es auch einen Briefkasten für ausgehende Post, der täglich von der Post geleert wird. Bei den Briefkästen und bei der Rezeption gibt es einen grossen Bildschirm, auf dem, zur Erinnerung, alle Apartmentnummern aufgeführt sind, die ein Paket im package concierge haben.

Im Nachbargebäude, Modera 55 gibt es einen Pool, den wir ebenfalls mitbenutzen dürfen, jupidu.

Die Wege hier sind lang, wenn man alles abklappert, ist man eine Zeitlang unterwegs. Rob hat den Briefkastenschlüssel gleich an meinen Schlüsselbund gemacht, da ich ja mehr daheim bin. Oh, wie vorrausschauend!

Nach unserem Rundgang heisst es Auspacken, Einräumen und Umräumen, alles muss strategisch gut einsortiert sein.

Das W-LAN funktioniert auf Anhieb, im Gegensatz zum letzten Mal.

Wir haben Netflix über unseren Receiver, das bedeutet, Fernsehen ohne Werbung, Yesssss!

Zum Abschluss, für Morgen gibt es wieder eine Wintersturmwarnung. Mal schauen, ob Pia ins Geschäft darf oder nicht. Es soll so ca. um 10 oder 11 Uhr Vormittags anfangen zu schneien. Wir sind gespannt!

Diele

Ankleidezimmer :-)

Gemeinschaftsraum

Gemeinschaftsraum

20.02.2019

 Heute ist es also wieder so weit, es soll schneien.

Um 6 Uhr ist kein Schnee in Sicht. Laut Wetterwarnung soll es im Morris County zwischen 10 und 11 Uhr anfangen zu schneien.

Folglich fahre ich Pia zur Arbeit. Tatsächlich, um Elf rieselt der Schnee.

So um halb 12 schreibt Pia, es hat eine E-Mail gegeben, der Campus wird nicht geschlossen aber es sollen alle sehr vorsichtig sein und selbst entscheiden, ob sie im Geschäft bleiben. Sie hat beschlossen, ich soll sie abholen.

 

Meine gegenübersitzende Arbeitskollegin, Cary-Ann, hat mir nämlich erzählt, dass sie beim letzten Schneechaos 8 Stunden für den Heimweg gebraucht hat!!!! Normalerweise hat sie 1 Stunde dafür. Und sie ist auch schon gegangen.

Ansonsten gehe ich meinem Job nach und es gibt keine Auffälligkeiten :-)

 

Das erweist sich als gute Idee. Auf dem Hinweg wird das Verkehrschaos von Minute zu Minute grösser. In meiner Gegenrichtung, also eigentlich unserem Rückweg, sind die Fahrbahnen schon total verstopft.

Wir fahren eine Ausweichstrecke, sozusagen durch die Ortschaften, ohne Highway, da der Verkehr hier noch einigermassen geht.

Man kann jedenfalls nicht behaupten, die Räumdienste wären nicht gut vorbereitet. Am Vortag der Schneewarnung wird ausgiebig gestreut und sobald der erste Zentimeter auf dem Boden liegt, wird geräumt, was der Schneeschieber hergibt.

In den Ortschaften sind die Strassen jedenfalls freier als auf Interstate oder Highway. Ob das jetzt sinnvoll ist kann jeder für sich beurteilen.

Ich frage mich jedenfalls, wo die ganzen räumwilligen Leute und Fahrzeuge herkommen. Es wird bis in die späten Abendstunden geräumt was das Zeug hält. Eigentlich wollte ich heute zur Sprachschule und noch ein paar Birkenstock kaufen, dann eben nicht.

21.02.2019

Mittlerweile habe ich mich sogar schon an die US-Tastatur gewöhnt, die ich zu meinem Laptop bekommen habe.

Die Tastaturbelegung ist nicht gleich wie bei uns. Für die, die das nicht wissen. Z.B. ist das Y und das Z vertauscht, wo bei uns das Y ist, ist hier das Z.

Winterimpressionen vom Novartis Campus

Da ich heute in den Walmart gehe, soll ich Pia verschiedenfarbige Textmarker mitbringen. Bei Novartis gibt es nur gelbe.

Ich möchte jetzt einen Aufruf starten. Jeder, der hier liest, kauft in den nächsten Tagen eines der folgenden Produkte, Lamisil, Nicotinell, Venoruton, Voltaren (Salbe oder Tablette, egal), Otriven, Fenistil, oder Lemocin.

So hopp, morgen in die Apotheke, dann klappts vielleicht auch mit Textmarkern oder Laminiergeräten.

Die ganze Schneeschieberei von gestern hätte man sich übrigens sparen können, wir haben heute 11 Grad und Sonnenschein.

Heute Abend gehen wir zu Century21. Ist ein Laden bei uns um die Ecke. Da gibt es günstige Sachen, unter anderem auch verbilligtes Designerzeug.

Ich brauche ein paar Hausschuhe, vielleicht gibt es da auch Birkis. Ich kann schon mal vorwegnehmen, es gab keine Birkenstock aber Bilder sagen oft mehr als 1000 Worte!

Ich wollte Hausschuhe, finde den Fehler

Schnäpple gmacht

22.02.2019

Heute ist Wasch- und Putztag. Hatte ich behauptet, die Waschmaschine und der Trockner sind einfach zu bedienen?

Ich möchte revidieren! Hier sieht die Sache nicht so leicht aus, zu viele Auswahlmöglichkeiten… also für meinen Geschmack!

Unser Putzteufel kommt nur 14tägig… leider. Zur Freude von Pia muss ich also doch zwischendurch mal eine Grundreinigung machen.

Der Staubsauger ist eine Höllenmaschine. Da fliegen die Amerikaner zum Mond, schicken Sonden und Roboter zum Mars, aber bei der Staubsaugertechnologie sind sie in den 70ern stehengeblieben. Ich kann nicht beurteilen, ob das, was in unseren beiden Wohnungen stand bzw. steht, Standard ist. Ich muss das mal bei Gelegenheit überprüfen.

Um 15 Uhr hole ich Pia ab und wir schauen in einem Laden auf dem Heimweg nach Hausschuhen. Nichts, jedenfalls nichts Gescheites.

Um meinem Arbeitsauftrag genauer auf die Schliche zu kommen, muss ich mich nun duchfragen.

Den Anfang habe ich mit Zehra gemacht, die mich anschliessend zu Jair schickte.

Von diesem Gespräch erhoffe ich mir nun sehr viel, denn er meinte, dass ich mich mit einer Gruppe von Leuten treffen sollte, die alle an dieser SOP beteiligt sind.

Das Beste, er macht eine Einladung zu einem ersten Treffen!!

Anschliessend haben wir ein wenig privat geplaudert. Wie alle wollte er wissen von wo ich bin und ich habe von ihm Adressen bekommen, um Kurztrips und Sportveranstaltungen zu buchen.

Er hat mir erzählt, dass er letztes Jahr geschäftlich in Basel war, im Sommer. Es war so heiss, auch drinnen und die Leuten hätten ihm gesagt, dass die Klimaanlage an wäre.

Er konnte es nicht glauben. Er meinte nur, dass ihm nicht klar ist, wie die Leute bei so einer Hitze arbeiten können und sie die Klimaanlage nicht richtig benutzen, um die Räume zu kühlen. SO WIE IN AMERIKA.

Ich hab sooo gelacht und ihm erklärt, dass das bei uns normal ist und wir nicht bis zum Gefrierpunkt herunterkühlen.

Er hat noch Besuch von seiner Familie bekommen, mit der er nach Italien gereist ist. Er hatte sie im Vorfeld schon gewarnt, dass sie sich auf eine grosse Hitze vorbereiten müssen, auch drinnen, trotz Klimaanlagen.

Als sie hier waren, konnten sie es trotzdem nicht fassen, dass es wirklich stimmte.

23.02.2019

Unser erster Trip nach NY City steht an. Der Bahnhof ist knappe 10 Minuten von uns entfernt.

Wir fahren in Deutschland sehr selten mit der Bahn. In Folge dessen, sind wir nicht die Schnellsten an den Ticketautomaten.

So stehen wir auch hier etwas ratlos vor dem Kasten. Zum Glück sind die Amerikaner fast durchgehend sehr hilfsbereit. Die Dame hinter uns steht uns sofort helfend zur Seite.

Am Ende der Aktion haben wir 2 Hin- und Rückfahrtickets für zusammen 28 $!

Die Fahrt dauert knapp 1.15 Std. und endet an der Penn Station, direkt unter dem Madison Square Garden, in Manhatten.

Wir latschen den ganzen Tag kreuz und quer durch die Gegend. Ist richtig entspannend, wenn man nicht das Gefühl hat, dass man so ziemlich alle Sehenswürdigkeiten an einem Tag abklappern muss. Zwischendurch geht es in den einen oder anderen Laden.

Unter anderem schauen wir bei StubHub rein. Hier kann man Tickets für alle möglichen Veranstaltungen kaufen. Das machen wir dann auch.

Wir holen uns 2 Tickets für das Spiel, der Dallas Mavericks bei den Brooklyn Nets, am 4. März. Dirk Nowitzky auf seiner, vermutlichen, Abschiedstournee anschauen.

Als wir abends zurückwollen, versuchen wir in der Penn Station unser Gleis ausfindig zu machen, von dem wir zurückfahren. Es wundert uns noch, dass so viele Leute rumstehen und wir überlegen, ob evtl. die Züge nicht fahren.

Da wir nichts finden, fragen wir am Fahrkartenschalter nach. Die Dame am Schalter gehört zu den wenigen, nicht ganz so freundlichen Zeitgenossen. Sie gähnt gerade herzhaft, als wir an ihren Schalter treten.

Von welchem Gleis fährt der Zug nach Morristown?

Wissen wir nicht!

Wir denken, sie hat uns falsch verstanden, denn dass wir es nicht wissen, das wissen wir schon!

Selbe Frage nochmal gestellt.

Wissen wir noch nicht!

Aha, da kommen wir der Sache schon näher.

Anhand unserer fragenden Blicke stellt sie dann wohl fest, dass wir keinen Plan haben und sie uns schon etwas mehr Information geben muss.

Wir sollen uns auf die Wartefläche stellen und warten, bis unser Zug aufgerufen wird, bzw. das Gleis auf einem Monitor bei unserem Zug angezeigt wird.

Super, damit können wir was anfangen.

Es gibt mehrere Türen, die mit Track 1+2, Track 3+4, Track 5+6, usw. gekennzeichnet sind. Wenn ein Gleis aufgerufen wird, starten alle Wartenden für diesen Zug durch und strömen Richtung entsprechender Tür.

Wir beteiligen uns an dem Rennen, als unser Zug an der Reihe ist.

Beim nächsten Mal wissen wir also Bescheid.

Am Ende des Tages bescheinigen uns unsere Uhren, über 17 km Tagesstrecke.

Jo, nicht so schlecht.

24.02.2019

Heute ist das Wetter sehr bescheiden, es ist kalt und regnet.

Wir skypen mit meinen Eltern, fast 3 Stunden.

Danach macht sich Pia mal intensiver an das Buch für unseren Führerschein.

Der Tag schleicht so vor sich hin… und schleicht… und schleicht… und schleicht.

Hoppla, schon vorbei!