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In München, nach dem Termin auf dem Konsulat

Nun sind wir in den USA angekommen, genauer in Morristown, New Jersey.

Nach einer, gefühlt, ewigen Vorbereitungszeit, einigen Unwegbarkeiten und Terminverschiebungen, hat es doch noch geklappt.

In der Vorbereitung zur Reise kam irgendwann die Idee auf, einen Blog zu schreiben. Da Pia arbeiten muss und ich nicht arbeiten darf, sollte ich ja genügend Zeit dazu haben.

Nach einer intensiveren Beschäftigung mit dem Erstellen von so einem Blog und der Frage an mich, was soll ich da hochladen, bzw. wen interessiert das, stand für mich fest, so ein Scheiss braucht kein Mensch.

In New York im Flughafen JFK kam das Umdenken. Die Erklärung dazu folgt noch. Wir haben in der Vorbereitung und der Anreise schon so viel verrücktes erlebt, das muss festgehalten werden. Wenn nicht für andere, dann auf jeden Fall für uns. Der meiste Text wird von mir und in Schwarz geschrieben sein. Alle Textpassagen von Pia erscheinen in Blau.

So, jetzt wünsche ich uns viel Spass in den USA und euch viel Spass beim Lesen.

Pia bekam im Juni 2018 das Angebot für einen Zeitvertrag bei Novartis USA. Laufzeit ein halbes Jahr, Vertragsbeginn, schnellst möglich. Wer es kennt, asap… as soon as possible! Von Beginn an stand fest, wir gehen zusammen oder gar nicht. Nachdem ich von meinen Vorgesetzten das Ok für diese Auszeit bekommen hatte, stand Ende Juni fest, wir gehen in die USA. Wir begannen unseren Visumsantrag auszufüllen. Eine Agentur in den USA hat dabei geholfen, bzw. war da, wenn Fragen auftraten. Der Antrag für das Visum wird online ausgefüllt und besteht aus 10 Abschnitten mit unzähligen Unterpunkten. Wir haben uns durchgekämpft und öfter mal den Kopf geschüttelt über die Fragen.

 

Haben sie vor, sich während ihres Aufenthalts an terroristischen Aktivitäten zu beteiligen oder waren sie jemals an terroristischen Aktivitäten beteiligt?

 

Auswahl: Ja / Nein

 

Wenn (Terrorist) ja, erkläre….

 

Dieselbe Fragestellung gab es unter anderem auch für Prostitution, Menschenhandel, Drogenmissbrauch uvm.

 

Gibt es wirklich Terroristen oder Kriminelle, die soooo dämlich sind und auf so eine Frage mit Ja antworten?

 

Es gab auch Fragen zu den Eltern… 

Im Frühjahr hatten wir für unseren Jahresurlaub im November, Flüge nach Kambodscha gebucht. Das, und die Tatsache, dass die Mühlen in einem Weltkonzern genauso langsam mahlen wie überall sonst auch, liess das „asap“ in weite Ferne rücken. Wegen unseres Urlaubes sollte der Vertrag im Dezember beginnen. Das wäre für uns jedoch echt knapp gewesen, alles nötige zu arrangieren. Wer schaut nach dem Haus, wer nach der Katze, was machen mit den Autos, Handyvertrag, Krankenversicherung usw.?

Wir informierten alle involvierten Personen über unseren Urlaub, bis Ende November, und darüber, dass wir den 01.01.19 für einen geeigneten Starttermin halten würden. Falls Fragen oder Probleme auftreten sollten, war Pia´s private Mailadresse bekannt. Es wurde uns bestätigt, dass nach unserer Rückkehr alles so weit stehen sollte und wir Nägel mit Köpfen machen könnten.

 

Während unseres Urlaubes hörten wir 3 ½ Wochen nichts. Es hat uns zwar gewundert, aber wir haben es locker gesehen, wir waren ja im Urlaub. Kaum zurück und im Geschäft, hatte Pia mehrere Mails, einige schon 14 Tage alt. Es war tatsächlich ein Problem aufgetreten. Das von Pia mühsam ausgefüllte Visum war das Falsche.

Es gibt verschiedene Arbeitsvisa und damit ging es eigentlich nochmal von vorne los. Wieder einen Antrag ausfüllen und abschicken. Nach Rücksprache sollte der 1. Januar jedoch bestehen bleiben.

 

Ich habe deshalb Anfang Dezember meinen Chef über das Datum informiert. Zwei Wochen später habe ich ihm mitgeteilt, dass es nichts mit dem 01.01. wird, genaues Datum noch offen.

Wir bekommen einen Termin auf dem Konsulat in München für den 04.01., dort erwartete uns noch ein Interview und es sollten alle Unterlagen vorgelegt werden, inklusive Passbild 5x5 cm!

Bei Recherchen im Netz habe ich herausgefunden, dass auf die Abmessung wert gelegt wird. Einige haben geschrieben, es gibt einen Passbildautomaten im Konsulat, andere schrieben nichts darüber oder behaupteten das Gegenteil.

Wir sind letztendlich in ein Fotogeschäft und haben die Bilder machen lassen. Die wussten auch gleich bescheid und jeder von uns hat vier tolle Bilder bekommen 5x5 cm für zusammen € 46,--.

 

Tip Top, unsere Unterlagen waren komplett und ab ging es nach München.

Vor dem Konsulat in München wurden wir von 2 Cops empfangen. Die waren sehr freundlich, haben kurz unsere Namen gecheckt und eine kleine Sicherheitskontrolle vorgenommen. Danach kommen wir in einen Raum zu einer Sicherheitskontrolle wie es die meisten vom Flughafen kennen. Zudem müssen alle elektronischen Gegenstände abgeben werden, in unserem Fall nur die Uhren, da wir die Handys im Hotel gelassen hatten. Von der Sicherheitskontrolle werden wir zu einer „Empfangsdame“ geschickt, die kontrolliert, ob wir alle nötigen Unterlagen dabei haben. Wir haben, natürlich, alles und sie teilt uns mit, dass wir unsere Pässe mit Visum so in ca. 5 – 7 Tagen in Garching abholen können.

HÄ???

Garching???

Wir haben ein paar Stunden Anfahrt, warum bekommen wir das Zeug nicht geschickt!? Weil es so in unserem Antrag steht! Wir können es aber noch ändern, allerdings nur heute, nur online und es kostet pro Pass/Visum € 18,--!

Na dann, was kostet die Welt…

Nächster Halt ist ein Schalter an dem der Reisepass und der Visumsantrag einbehalten wird. Unser teures Passbild wurde eingescannt und wir haben es wieder zurückbekommen.

Apropos Passbild, nach der Sicherheitskontrolle ist ein Passbildautomat, 4 Bilder für € 7,-- …. aber warum billig, wenn´s auch teuer geht!

Hinsetzen und auf einen Aufruf warten war unsere nächste Aufgabe. Die ließ nicht lange auf sich warten. Wir sollten uns in der „orange line“ anstellen.

Endlich war es so weit, Pia und Marc Haude, window five please!

Hinter dem Fenster stand ein Konsulatmitarbeiter, locker in Pullover und Jeans, der noch schnell einen Schluck aus der Kaffeetasse nahm. Da macht man sich wochenlang Gedanken wegen des Interviews und sammelt zusätzliche persönliche Infos. Man geht alle möglichen Fragen durch, die einem gestellt werden könnten. Von allen Seiten wird einem erklärt, wie wichtig das persönliche Gespräch ist, dass von den Unterlagen, über die richtigen und ehrlichen Antworten bis zum Erscheinungsbild, alles zur Einreiseerlaubnis beisteuert. Und dann steht man vor einem Schalter, als würde man eine Fahrkarte kaufen. Der Stapel Unterlagen wird ignoriert. Pia wird gefragt, wo sie arbeitet, dieselbe Frage geht an mich. Nächste Frage an mich, ob denn in Deutschland viele Ford verkauft werden. Er hätte da eine deutsche Bekannte, die ihren 2003er Mustang nicht los wird. Danach noch die Frage an Pia, was denn in den USA ihre Aufgabe sein wird. Am Schluss wird noch das Startdatum von 01.01. auf 01.02. geändert und das war´s. Alles in allem keine 5 Minuten. Naja, nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

 

Wieder zurück, haben wir uns die Flüge angeschaut und uns einen Flug am 31.01. um 17.15 Uhr von Zürich nach Newark NJ ausgesucht. Der Flug wird reserviert, jedoch erst gebucht, wenn unsere Reisepässe wieder da sind.

Nach 7 Tagen sind noch keine Pässe da, auch nach 10 und 14 Tagen nicht.

Die von Novartis beauftragte Firma hat mehrere Mails geschrieben, wo denn die Pässe seien. Nachdem es dann hieß, dass Pia auch nochmal schreiben soll, bekamen wir jeder eine Mail vom Konsulat auf unsere private Mailadresse.

Novartis muss das Startdatum noch online ändern, vom 01.01. auf den 01.02. Erst wenn das erledigt ist, wird das Visum bearbeitet.

Am 25. Januar haben wir unsere Pässe mit Visum endlich wieder, es kann los gehen.

Jedoch nicht am 31., der Flug ist ausgebucht.

Dann eben am 01.02. um 11 Uhr, von Basel nach NY JFK.

Kurz vor Abflug erreicht uns eine Mail, dass unser eigentliches Apartment erst am 18.01. frei wird. Wir scheinen doch noch Leute mit unserem Kommen zu überraschen.

Man wird uns bis dahin in einer anderen Wohnung zwischenlagern.

01.02.2019

In über 20 Jahren waren wir noch nie mit sooo viel Gepäck unterwegs

Wir fliegen mit British Airways über London. Läuft alles super. Kurz vor London kommt ein Stewart zu uns und teilt uns mit, dass wir am Gate abgeholt und zum nächsten Gate gefahren werden.

Okeeeeeee! Tatsächlich empfängt uns eine Flughafenmitarbeiterin und lotst uns auf das Flugfeld, wo schon ein Minibus wartet.

Wir fahren zur Sicherheitskontrolle, steigen davor aus, huschen durch und steigen dahinter wieder ein.

Das ist übrigens ein exklusiver Service für Business Class Reisende, erklärt man uns, coole Sache!

In der Economy hätten wir jetzt rennen müssen! Man muss schon ehrlich sein, Business Class fliegen hat was…

Im Minibus auf dem Weg zum Gate für den Weiterflug nach NY

Pia macht e Schlöfle

Schlaf wird überbewertet...

Pünktlich in NY gelandet, geht es sehr schleppend Richtung Einreisekontrolle. Wir sind leider nicht der einzige Flieger, der gerade angekommen ist.

Der Grenzbeamte ist zwar sehr wortkarg, aber unkompliziert.

Ruck zuck sind wir am Gepäckband und erstehen für stolze 6 $ einen Gepäckwagen. Nach und nach fallen Koffer und Taschen auf das Förderband. Ein gewissenhafter Mitarbeiter achtet darauf, dass keine Koffer übereinander oder verkehrt herum stehen. Es werden immer weniger Leute, wir stehen immer noch.

Irgendwann stellt das Band ab und der Kollege am Band stellt seine Arbeit ein, wir stehen immer noch.

Auf nachfragen teilt er uns mit, dass es das war, es kommt definitiv nichts mehr.

Tja, da stehen wir, 4 Koffer und nicht einer da, ole!

Dafür haben wir einen 6 $ Gepäckwagen!

Den bekommen wir leider nicht durch den Zoll, somit ist das Geld futsch. Was solls, Geld spielt ja keine Rolle.

Mit ein paar Leidensgenossen traben wir zum Gepäckschalter von BA, um eine Verlustmeldung zu machen. Die Entscheidung pro Blog fällt übrigens in dieser Warteschlange. Als wir der Dame unsere Namen sagen, hat sie schon eine Liste auf der wir vermerkt sind.

Unser Gepäck ist wohl Economy gereist und hat den Anschluss in London verpasst. Es soll aber noch am selben Abend in unser Apartment nachgeliefert werden, was in unserem Fall kostenlos ist, Business Class sei Dank.

Insgeheim glaube ich ja, meine Mutter ist schuld am verlorenen Gepäck. Zwei Tage vor Abflug hat sie am Telefon genau dieses Thema angesprochen. Da habe ich noch gesagt, wir sind jetzt schon so oft durch die Welt geflogen und hatten das Problem erst einmal. Sie hat es sozusagen heraufbeschworen…

NEIN MAMA, SPASS!!

Mit leichtem Gepäck machen wir uns auf zum Taxistand. Rein ins Yellow Cab und dem Fahrer unser Ziel mitgeteilt, Morristown in New Jersey.

Unser Driver ist Inder und genau mit diesem Akzent spricht er auch.

Morristown, I don`t know… war ja klar!

Wir sollen die Adresse in sein Handy eingeben, gesagt getan. Er hat ein Buch, in dem die Preise für Fahrten außerhalb von NYC aufgeführt sind. Da er unser Ziel nicht findet, gibt er mir das Buch und ich suche es ihm raus. Da kann ich gleich selbst sehen, wieviel die Fahrt kostet. Erst habe ich gedacht, ich hätte mich verlesen. Habe ich aber nicht!

Schlappe 242 $, because it`s a very long way and it`s rush hour. But he will do his best! Also hopp, fahr!

Nach 80 Minuten stoppt er vor unserem Apartmentblock. Ich bezahle, 242 $ Fahrt + 25 $ Maut und da ich mir beim Trinkgeld nicht sicher bin, gebe ich ihm 280 $, Geld spielt ja keine Rolle.

Wer jetzt sagen will, Uber wäre (etwas) billiger gewesen, das habe ich von Pia schon gehört, danke!

Wir werden von Rob First erwartet, unserem Vermieter. Er führt uns durch die Wohnung, erklärt uns alles, sämtliche Maschinen und Geräte. Er zeigt uns im Haus die wichtigsten Räume (Abfallraum, Gemeinschaftsraum, Fitnessraum) und im Parkhaus unser Auto. Nach einer ¾ Stunde ist er am Ende und wir auch.

Der Kühlschrank ist riesig, aber leider leer. Wir machen uns zu Fuß auf den Weg zum Whole Food Market. Der Laden geht Richtung Reformhaus und die Preise Richtung Apotheke.

Ein Liter Milch, eine Packung Toastbrot, ein kleines Glas Marmelade, eine Gallone (3,785 Liter) Wasser, 1.5 Liter Apfelsaft, ein kleines Päckchen Wurst und Käse und zum Knabbern eine Packung Bretzel und eine Tüte Chips, 25 $.

Wie war das nochmal mit dem Geld?

Zurück im Apartment wären wir jetzt eigentlich bettfertig, aber da war noch was mit unserem Gepäck.

Wir machen es uns auf unserer Couch bequem, schauen fern und warten. Zwischendurch versuchen wir, uns in unser W-LAN einzuloggen. Mit unseren Zugangsdaten stimmt aber was nicht und so geben wir es bald mal auf. So gegen 23.30 Uhr verabschiedet sich Pia ins Bett, ich halte weiter Wache.

Um 24 Uhr klingelt mein Handy, der Fahrer mit unseren Koffern fährt jetzt los.

Toll, schick di.

Um 1.50 Uhr klingelt mein Telefon wieder, der Fahrer steht vor der Tür, ich soll doch bitte herunter kommen und alles entgegen nehmen.

Ich werde durch das Klingeln meines Handys geweckt, Rob ruft an, um zu sagen, dass das Gepäck vor der Türe steht. Aber wo ist Marc???? Wieso sitzt er nicht auf der Couch?  und nimmt das Handy ab? Ich ziehe mich an und gehe runter, da steht Marc und rollt die Koffer rein. Um kurz nach 2 liegen wir im Bett, alles komplett, endlich Ruhe!

02.02.2019

Nach einem leichten Frühstück und immerhin 5 Stunden Schlaf, versuche ich nochmal, uns mit dem W-LAN zu verbinden. Nichts.

Los geht’s zum Walmart und wir kaufen eine Grundausstattung ein. Nicht zu viel, denn wir müssen ja nochmal umziehen. Essen und Trinken für ca. eine Woche.

Nachdem alle Einkäufe zu Hause verstaut sind, rufe ich eine Servicenummer wegen des W-LANs an.

Beim ersten Versuch meldet sich, nach längerer Warteschleife, eine Frauenstimme. Sie stellt mir verschiedene Fragen. Als ich mich vor einer Antwort bei Pia auf Deutsch rückversichere, erschrickt die Dame wohl und legt auf.

Vielen Dank, alles nochmal von vorne.

Der zweite Versuch läuft besser, aber weiterhelfen kann mir die freundliche Frau auch nicht. Eigentlich hätte ich gerne Fußball geschaut, aber man kann ja nicht alles haben. Trotz -7 °C machen wir uns auf zu einem ersten Rundgang durch die City. Wir wohnen fast im historischen Stadtkern, aber im Winter, bei der Kälte und trübem Himmel, gibt es sicher schönere Orte.

Wieder zurück im Warmen habe ich einen Geistesblitz. Ich schaue auf die Rückseite des Routers und übernehme die dortigen Angaben.

Es funktioniert, ich bin echt gut… oder auch ein blindes Huhn… ich tendiere eher zum Ersten.

Jetzt nur noch Shellfire installieren, dann sollte auch die Bundesliga gesichert sein.

Denkste, geht auch nicht so schnell wie erwartet. Morgen ist auch noch ein Tag.

Pia hat in der Zwischenzeit einige Mails geschrieben, Vorbereitungen fürs Geschäft getroffen und auf einer Karte und bei Google die Gegend erkundet.

Der Abend wird relativ kurz, Jet Lag sei Dank.

03.02.2019

Nach einem kurzen Abend folgt ein früher Morgen. Frühstück und es steht nochmal das Problem mit VPN auf dem Programm. Um es kurz zu machen, nachdem ich den Rechner zurückgesetzt habe, können wir, oder eher ich, auch Fussball schauen.

Nur das mit Shellfire haut noch nicht hin. Bei jedem Neustart muss ich es neu installieren, kommt Zeit kommt Rat.

Damit wir morgen wissen, wohin wir fahren müssen und wie lange es dauert, fahren wir Pia`s Arbeitsweg nach East Hanover ab. 

Auf dem Rückweg entdecken wir einen ALDI. Da müssen wir natürlich rein.

Noch ein paar Kleinigkeiten eingekauft und es geht wieder zurück.

Wir machen einen weiteren Erkundungsgang durch die Stadt, das Wetter ist wärmer und die Sonne scheint. So darf es gerne bleiben.

Heute ist Super Bowl, mangels Zeit haben wir keine Party gefunden, an die wir uns anhängen konnten. Wir machen unsere eigene Party.

Mit Chickenwings und Chickennuggets, man muss sich schließlich anpassen, etwas Salat und Knabberzeug. Leider ist das Spiel bescheiden und die Halbzeitshow ist noch bescheidener. Zum Ende des Spiels schlafen wir beide tatsächlich ein.

Gut, Pia schläft schon länger und ich schließe mich ihr zügig an.

Unsere Super Bowl Verpflegung

04.02.2019

Pia`s erster Arbeitstag!

Wie zukünftig jeden Tag, fahre ich sie zur Arbeit und zuerst ans falsche Tor. Ein Wachmann erklärt uns den Weg und es kann bei ihr los gehen.

Nach dem Chauffeurdienst gehe ich in den Fitnessraum, eine Stunde Laufband und 40 Min. Freeletics. Oha, anstrengend!

Vor meinem ersten Workout war ich auf der Waage, sie sagt 210 amerikanische Pfund. Wer die Kilo wissen will, muss selbst rechnen.

Was das Gladbachtrikot in Grösse M angeht (Geschenk von meinen Fussballkumpels), ich werde mich anstrengen, da reinzupassen.

Reinkommen geht jetzt schon, sieht aber scheisse aus. Bei der Trikothose in M kann ich allerdings gleich sagen, das gibt nichts! Ich habe, glaube ich, seit der C-Jugend keine M-Hose mehr angehabt. Ich habe sie an Pia weitergegeben.

Mir kam kurz die Idee, ein Bild zu machen, bei dem sie nur die Hose trägt und ich nur das Trikot. Habe es mir kurz vorgestellt, nö… muss nicht sein!

Ich fange an die Webseite zu füllen, geht relativ schleppend, wird schon werden.

Heute ist der 1. Einführungstag für alle neuen Mitarbeiter. Wir lernen, wie wir bei Novartis arbeiten müssen in Bezug auf Dokumentation, Sicherheit, Umweltschutz und Datenintegrität.

Das geplante Mittagessen mit meiner neuen Chefin fällt aus. Dafür schickt sie Scott, vielleicht ihr Stellvertreter, als Ersatz. Er ist super nett und gesprächig.

Ich benötige für morgen einen Ausdruck, der wichtig für die Sozialversicherungsnummer ist. Bei mir im Geschäft kann ich aber nicht drucken, mir fehlt noch die Freigabe. Marc erkundigt sich bei uns im Haus, wegen des Druckers im Gemeinschaftsraum. Doch der geht anscheinend nicht. Dann muss ich das Formular eben vor Ort kurz ausfüllen und drucken.

05.02.2019

Heute ist mein erster offizieller Arbeitstag. Wieder empfängt mich Scott, da meine Chefin einen anderen Termin hat.

Er zeigt mir meinen leeren Schreibtisch in einem Grossraumbüro, den Aufenthaltsraum, mit riesigem Kühlschrank und Kaffeemaschine, die Toilette und den Kopierer. Nach der Einweisung lässt er mich alleine, damit ich meinen Laptop einrichten kann. Bald darauf kommt Scott zurück, im Schlepptau meine Chefin, Donna. Es gibt sie wirklich! Sie erzöhlt noch, was ich noch alles bekommen soll und schon ist sie wieder weg.

Da sitze ich nun, wie bestellt und nicht abgeholt. 

Oh, meine Kollegin gegenüber spricht, sogar mit mir.

Ich kann mein Handy nicht mit dem W-LAN verbinden, doch sie kann mir helfen. Sie bringt mich zu den IT Spezialisten und diese können mein Problem beheben.

Wirklich gesprächig sind meine anderen Kollegen in der näheren Umgebung nicht.

In der Mittagspause drehe ich eine Runde über´s Gelände, sorry, über den Campus. Dieser erinnert mich eher an eine Sportanlage als an eine Arbeitsstätte. Es gibt ein Fussball-, Softball-, Volleyball- und ein Basketballfeld.

Der restliche Tag dümpelt so vor sich hin. Ich arbeite meine Mails ab und konferiere mit meinen Kollegen in Basel.

06.02.2019

Heute treffen wir uns mit Maria auf dem Social Security Office. Sie hilft uns beim Antrag für die Sozialversicherungsnummer für Pia, beim US Führerschein und bei der Kontoeröffnung.

Der Termin ist um 8.45 Uhr. Wir sind pünktlich, sollen in den 2. Stock. Dort oben stehen sicher schon 20 Leute vor dem Office und wir stellen uns in die Schlange.

Als wir vor dem Eingang stehen, erhält Pia einen Anruf von Maria. Sie steht hinter uns in der Schlange und kommt gleich auf uns zu.

Wir dachten sie arbeitet im Social Security Office, tut sie aber nicht. Sie geht mit uns in den Warteraum und zieht eine Nummer. Sie ist mit dem Wachmann und den meisten Mitarbeitern bekannt, das sollte doch alles vereinfachen.

Pia erzählt ihr von dem Druckerproblem, was zur Folge hat, dass wir wieder raus müssen, mit dem Auto ins FedEx Center fahren, an einen Rechner gehen und das Formular dort ausdrucken.

Als wir wieder zurück sind, ist die Schlange weg, dafür sitzen einige Leute im Warteraum. Der Sicherheitsmann erwartet uns schon an der Tür mit einer Nummer, die er uns vor einiger Zeit gezogen hat.

Wir sitzen keine zwei Minuten, da geht es schon weiter zum Sachbearbeiter.

Es ist ein mürrischer Asiate, mit Baseballkappe und einem Hemd, das ich nicht mal an Fasnacht anziehen würde.

Königsblau mit goldgelben Ornamenten, könnte Seide gewesen sein, hat aber eher nach Polyester ausgesehen.

Maria kennt auch ihn und lobt ihn gleich für sein tolles Hemd, von diesem Zeitpunkt an hat er nur noch Augen für sie. Uns grüsst und beachtet er nicht mal. Während wir dort sind spricht er mit uns nicht ein Wort, aber wir bekommen alles was wir benötigen.

Maria hat ihren Job echt im Griff, alles läuft reibungslos. Sie macht uns noch einen Termin bei der Bank of America und überreicht uns ein Buch, mit dem wir auf die Führerscheinprüfung lernen sollen. Sie bittet uns, das komplette Buch durchzugehen. Anscheinend haben die Novartismitarbeiter vor uns die Sache zu locker gesehen und ihr ihre Erfolgsquote versaut.

Wir dachten eigentlich auch, das wird locker. Na ja, wir haben ja noch ein paar Wochen Zeit. Mit dem deutschen Führerschein darf man 60 Tage fahren, danach muss man einen US Führerschein haben.

Nach unserem Amt- und Bankvormittag, werde ich auf dem Weg zu meinem, immer noch leeren Schreibtisch, von meinem Sitztschrägegenüber abgefangen.

Es gibt eine Ankündigung für das ganze Gebäude. Also, wieder zurück ins Gebäude neben dem Eingang. Bewegung hält jung! Es gibt einen kostenlosen Lunch, zwei Fliegen mit einer Klappe, jung geblieben und nicht verhungert!

Es wird „nur“ ein neues Organigramm vorgestellt, nichts Weltbewegendes. Am Nachmittag sitze ich wieder alleine an meinem Schreibtisch, einsam und verlassen. Robinson Crusoe hatte Freitag, Tom Hanks hatte Wilson und wen hab ich?

07.02.2019

Tag 2 bei der Einführung, der ist richtig übel.

Es war nichts neues für mich dabei und der Referent der Security war ein Grosskotz, bähhh!

Das Beste heute ist, Marc kann mich schon um 14 Uhr abholen.

08.02.2019

Dritter und letzter Tag der Einführung.

Trockene Themen, viel englisches Blabla und von 14 – 16 Uhr eine Erläuterung zu unserem neuen Produkt.

Viele englische Fachbegriffe und ein enormes Tempo beim Vortragen.

Dafür habe ich Kontakt zu einigen Kursteilnehmerinnen geknüpft, die alle sehr nett waren. Sie haben mir eine Liste von Orten zusammengestellt, die wir unbedingt anschauen müssen.

Heute brauch ich keinen Freitag, es ist Freitag! Hallo Wochenende!!

Ein paar Bilder aus dem Städtchen. Sind jetzt nicht die Schönsten, irgendwann gibt es bessere.

09.02.2019

Heute ist zwar Samstag, unserem Schlafrhythmus ist das anscheinend egal. Wir sind relativ früh wach. Irgendwie haben wir uns an die 6 Stunden Zeitumstellung noch nicht gewöhnt. Selbst ich schlafe abends auf der Couch regelmässig ein. Bei Pia ist das normal, da habe ich manchmal den Eindruck, sobald der Fernseher angeht, fahren bei ihr automatisch die Rollläden runter.

Nachher kann ich ja Bundesliga bzw. Gladbach schauen, sollte jetzt alles funktionieren. Vorher frühstücken wir in Ruhe, einkaufen waren wir gestern schon. Bei uns ist Anpfiff der Buli-Spiele um 9.30 Uhr. Anfangs sitze ich noch erfreut vor dem Rechner, spätestens nach dem 3:0 für Berlin ist von der Freude nicht mehr viel übrig. Ich schalte um auf Konferenz, da geht wenigstens noch was.

In meinen Aufgabenbereich fällt auch die Wochenendbespassung. Für heute habe ich einen Spaziergang zu einem nahegelegenen Park auf dem Plan. Outdoor Aktivitäten bei -7 °C sind zwar nicht so spassig, aber wie heisst es doch so schön, es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.

Wie einige, anhand unserer Bilder, schon festgestellt haben, scheint ausser uns niemand zu Fuss unterwegs zu sein. Wir achten heute extra darauf. Jo, es stimmt! Wir laufen insgesamt ca. 4 km und es begegnet uns ein älteres Ehepaar im Walkingoutfit und dazu noch 3 oder 4 Jogger. Alle anderen sind mit dem Auto unterwegs.

Es ist aber wirklich saukalt mit heftigem Wind dazu. Nur weil man gute Kleidung hat, muss man nicht alles machen. Wir beenden unseren Ausflug früher als vorgesehen und planen zu Hause im Warmen, wo wir heute Abend essen gehen.

Speedwell Lake Park

Unsere Auswahl fällt auf das Revolution. Der Laden hat was von einer Trinkhalle und ist wirklich cool gemacht. Besonderheit, es gibt 40 verschieden Fassbiere, die saisonal wechseln.

Die Speisekarte klärt uns darüber auf, dass die meissten ihrer Speisen auf deutscher Küche aufbauen. Es stehen z.B. mehrere Bratwurstvarianten, Currywurst (a very traditional german streetfood) oder eine Riesenlaugenbrezel auf der Karte.

Wir entscheiden uns beide für einen Burger mit Pommes. Der Burger schmeckt ganz ordentlich und die Pommes sind sensationell.

Die Sache mit dem Bier ist leider nicht so der Bringer. Wir trinken vier verschieden und das Urteil lautet, schlecht geschmeckt haben sie alle gut!

Da es hier kein Reinheitsgebot gibt, wird alles Mögliche zusammengebraut und so schmeckt es auch! Wer beim Biertrinken auf Gänsehautmomente steht, der ist hier gut aufgehoben.

Kommentare

15.02.2019 15:40

Geggge

Ach und dass meine Hertha Gladbach mit 3:0 zerfetzt hat, tut mir kein Stück leid!

15.02.2019 15:39

Geggge

Dieser block ist der Hammer.
Ich lese es mit meiner inneren Stimme, aber irgendwie hört sie sich verdächtig nach euren an :D.
Authentisch, echt und so wie euch "dnschnurre gwachse isch". Sehr cool!

13.02.2019 11:17

Michael

Ich hatte gerade ein dunkles im wilden Mann — das schmeckt sensationell 😂😂🥃

12.02.2019 10:44

Bruno Estermann

Ihr habr schon recht viel interessantes erlebt, der Blog ist super geschrieben. Ich warte auf die nächsten Inhalte.

12.02.2019 06:11

Dirk Haude

Da haben wir doch jetzt immer was zu lesen (und lachen:Koffer,Internet,Gladbach). Vieles hab ich mir doch genauso vorgestellt, auch anhand des Buches.
Euch eine schöne Woche.
LG Dirk

11.02.2019 19:12

Corinna

Super geschrieben. Warte auf mehr viel Spaß euch und viele liebe Grüsse

11.02.2019 14:03

Annette

Schön zu sehen und zu lesen das es euch gut geht

11.02.2019 08:19

Ilse Hagin

Super geschrieben. Freue mich auf mehr.
Apropos Führerschein, Alyssa müsste damals keine Prüfung mache n, sie hat nur auf dem Landratsamt den Internationalen beantragen müssen. Na ja, ist nun wohl an

10.02.2019 23:15

Karin

Ich werde eure Abenteuer gespannt mitverfolgen....gute Entscheidung mit dem Blog 👍🏻👍🏻👍🏻